Stefan Clauss
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›Oder wir machen das mit dem Zelt.‹
Mit dem Unternehmen Heimplanet haben Stefan Clauss und sein Geschäftspartner das Zelten geradezu revolutioniert. Statt Stangen wird das aufblasbare Zelt von Luft getragen. Gleich das erste Zelt „The Cave“ sieht aus wie eine Unterkunft aus der Zukunft – und das ist auch der Plan der Gründer. Von wegen Luftnummer: Ihre Idee ist ein Volltreffer, Magazine aus aller Welt berichten über die Luftzelte. Inzwischen verkauft Heimplanet direkt aus der Hafencity in Hamburg auch Taschen und Kleidung.
Stefan Clauss und Stefan Schulze-Dieckhoff lernen sich bereits als Jugendliche kennen, es ist eine Freundschaft fürs Leben daraus gewachsen. Beide wollen die Welt entdecken, in die Natur eintauchen und das mit möglichst leichtem Gepäck. Sie wohnen zeitweise in einer WG zusammen und unternehmen viele Reisen. Eine davon führt sie nach Portugal. Eines Nachts versuchen sie während eines starken Regens ihr Zelt aufzubauen. Irgendwann liegen sie klitschnass darin und fragen sich: „Wie sieht wohl das Zelt der Zukunft aus?“ Die beiden Gründer von „Heimplanet“ haben die Antwort gefunden – auch wenn es nach dieser entscheidenden Nacht noch fünf Jahre dauert, bis sie das Zelt quasi neu erfinden und so fit für die Zukunft machen.
Ursprünglich stammt Stefan Clauss aus Krefeld. Nach der Schule leistet er erst seinen Zivildienst und macht anschließend eine Ausbildung zum Werbekaufmann. Er arbeitet in verschiedenen Jobs, zieht erst nach Düsseldorf, dann für einige Zeit nach London um schließlich in Hamburg seinen Platz zu finden. Er ist unzufrieden mit seiner Lebenssituation und vor allem mit seinem Job. Stefan Clauss ist Anfang 30, als er und sein späterer Geschäftspartner Stefan Schulze-Dieckhoff entscheiden, sich Selbstständig machen wollen.
Sie entwickeln Konzepte, überprüfen die Machbarkeit – und verwerfen die meisten Ideen. Bis an einem Abend der Satz fällt: „Oder wir machen das mit dem Zelt“.
Das Zelt als Projektionsfläche fürs Leben
Die Idee zündet sofort „Ein Zelt als Produkt und alles, was damit einher geht, ist positiv aufgeladen“, sagt Stefan Clauss in Unwordy. Er weiß: Viele Leute sind zwischen 18 und 30, wenn sie mit dem Zelt unterwegs sind. Es ist es eine entscheidende und prägende Phase im Leben, eine Zeit, in der man für sich selbst definiert, wer man sein möchte. Reisen ist dafür starker Katalysator – und das Zelt ist für Stefan Clauss und seinen Partner dafür die Projektionsfläche. Doch statt mit einem aufblasbaren Zelt ein Produkt für die Zukunft zu bauen, muss er erst einmal in der Vergangenheit schauen, ob es so etwas schon einmal gab. Und tatsächlich: „Eine ganze Reihe Leute sind auf die Idee gekommen“, erzählt der Unternehmer. „Bereits in den 1930er gab es erste Ideen.“ Bei der Patenrecherche gab es erste Einträge, auch einige Hersteller bauten vor allem große Zelte, die ihre Stabilität von einem Luft-Gebläse erhielten.
Doch die beiden Partner lassen sich davon nicht entmutigen. „Man muss an die Sachen herangehen, als könnte man nicht scheitern“, sagt Stefan Clauss im Podcast. Dort verrät er auch, wie die beiden Gründer bei der Entwicklung des patentierten Konzeptes vorgegangen sind, welche Fehler sie machten und was sie trotz des Erfolges noch immer anspornt.